Unverblümt und ehrlich: Diese Dinge störten uns in Kuba!

...und Dinge, für die wir Kuba geliebt haben!

Ist Kuba gefährlich? Das störte uns auf Kuba-Reise!

Gleich vorab möchte ich betonen: Die schönen Erinnerungen an Kuba überwiegen immens. Trotzdem weiß ich, dass ich vor Ort oft verzweifelt und wütend war. Immer wieder hab ich mir während der Reise Notizen gemacht und mir gedacht: "Also, DAS muss aber in meinem Blog niedergeschrieben werden, das kann nicht ungesagt bleiben!" Daher im Folgenden meine Meinung, warum es das romantisierte Traum-Kuba, das alle immer im Kopf haben, so nicht wirklich gibt. Und warum das echte Kuba trotzdem eine oder mehrere Reisen wert ist.


(Puh, ich muss irgendwie schauen, dass der Artikel nicht komplett mies rüberkommt, denn das möchte ich auf keinen Fall. JEDER, wirklich absolut jeder, sollte Kuba erlebt haben - es öffnet einem die Augen und auf eine gewisse Art und Weise entwickelt man sich sogar persönlich weiter und änderte seine materielle Denke. Zumindest bei mir war das so, und darüber bin ich sehr glücklich.)

 

Ich denke, dass sich mit diesem Artikel eher die Backpacker unter euch identifizieren können - die Pauschaul-Urlauber wahrscheinlich nicht.

Warum?

 

Als Pauschal-Urlauber erlebt man ein surreales Kuba. Eine kleine, heile Welt mit reichlich Essen, sauberen Badezimmern, zartweichem Klopapier, Puderzucker-Stränden und einem kuscheligen King-Size-Doppelbett. Die Realität sieht ganz anders aus, und diese bekommt man als Backpacker und Kuba auf eigene Faust bereisend viel mehr mit.


Um Kuba zu verstehen, dürft ihr euch im Vorhinein bzgl. seiner Geschichte ein wenig weiterbilden. Was nützt es einem, das Che Guevara-Monument zu besuchen oder die allseits präsenten Schilder á la "Gracias, Fidel" oder "Viva la Revolución" zu fotografieren, wenn man gar nicht weiß, was damit gemeint ist?

 

Deswegen habe ich euch in diesem Artikel eine Zusammenfassung von Kubas Geschichte niedergeschrieben. Nehmt euch gerne die 5 Minuten Zeit und bildet euch kurz weiter. Kubas Geschichte ist einzigartig und zum Verständnis von Land und Leuten ist ein Grundwissen zur Geschichte der karibischen Insel sehr wichtig :-)

Che Guevara Monument, Santa Clara
Che Guevara Monument, Santa Clara

Nun los mit meiner Liste an negativen Erfahrungen in Kuba. Eine Liste, von der ich niemals gedacht hätte, dass ich sie einmal schreiben würde:

1. Reisen durch Kuba: Du musst ständig auf der Hut sein

 ...nein, nicht etwa, weil du bestohlen werden könntest oder dir etwas zustoßen könnte. Dafür sind die Gesetze in Kuba zu hart. Eine unserer Casa Particular-Mamas erzählte uns: Wenn ein Kubaner einem Touristen das Handy klaut, wird das mit 8 Jahren Gefängnis bestraft. Kuba ist also ein sicheres Land und in der Karibik sowieso das sicherste.

 

Ich meine eher ein Auf-der-Hut-Sein in Bezug auf all die Schlepper (auf spanisch auch Jineteros genannt - ja, dieser "Beruf" hat dort einen eigenen Namen) und Abzocker oder sonstige Wesen, die in dir hauptsächlich ein herumlaufendes Euro-Zeichen sehen. 

 

Wie oft haben wir auf dieser Reise gehofft, wir würden ein aufklärendes Gespräch mit Kubanern führen, in dem sie uns ihre Lebensgeschichten erzählen, wir alle gemeinsam Zigarren rauchen und uns betrinken :-)

 

Oft haben wir in unseren Casa Particulares zu Abend gegessen oder sind in einheimische Lokale abendessen gegangen, um möglichst viel Kontakt mit Einheimischen zu gewinnen. Hier und da gab es auch schöne Gespräche (dazu weiter unten im Artikel).

 

Doch die meisten Konversationen mit Kubanern endeten damit, dass sie uns nach 4-5 Minuten mitteilten, dass sie übrigens jemanden kennen würden, der Wahnsinns-Zigarren zu einem super Preis verkauft / euch diese und jene Tour günstiger verschaffen könne / oder, weil der Herr zufälligerweise Taxifahrer war, er uns doch gleich irgendwohin kutschieren könne.

 

Unsere Antwort in den meisten Fällen: "Muy amable, pero no gracias!" - Das ist sehr freundlich von Ihnen, aber nein danke! Und schwupps, waren die tollen Konversationen auch schon zu Ende, denn nun waren wir keine Amigos mehr, sondern nur geizige Touristen (das wurde uns einmal genauso hinterhergerufen). 

 

Das Schlimme daran war nicht etwa, dass uns die Abzocker SO SEHR nervten. Schließlich muss man immer auch die Seite des jeweilig anderen Menschen versuchen zu verstehen. Und aufgrund der allseits bekannten Armut und der politischen Situation auf der Insel versuchten wir eben, so gut es ging, die Arbeit der Abzocker nachzuvollziehen.

 

Nein, das Schlimme daran aber war, dass wir schon nach ein paar Tagen total misstrauisch gegenüber ALLEN Kubanern, die uns irgendwo ansprachen, waren. Und die Superlative des Schlimmen war, dass unser Misstrauen in 80% der Fälle berechtigt war.

 

Für die anderen 20% der Fälle tut es mir leid und ich schäme mich ein wenig. Denn es gab auch wahnsinnig liebe Kubaner, die einfach nur den Kontakt mit uns suchten, unseren Argwohn aber sicherlich von Anfang an spürten. :-(


Ihr könnt euch nichts da drunter vorstellen? Kein Problem, hier kommen Stefanies ultimative Hä-ist-das-gerade-wirklich-passiert-Momente aus Kuba, personally experienced in 2018:

  • Als der junge Kubaner am Gemüsestand in Vinales für 2-3 Tomaten, Zwiebeln und 1 Zuchini 7 CUC von uns haben wollte. Als wir fragten, ob er CUP meine (die Einheimischen-Währung, dann wären es umgerechnet nicht etwa 6 Euro sondern 25 Cent gewesen), antwortete er: "Estas loco?" - Bist du verrückt geworden? Bei 20-36 CUC Monatsgehalt kann sich aber kein Kubaner Gemüse für 7 CUC leisten, wir wussten also von Anfang an, dass da etwas nicht stimmte. 

  • Als der Taxifahrer, der für eine Fahrt im Oldtimer (wollten wir gar nicht, aber die Casa Mama des einen Ortes hatte es der Casa Mama des neuen Ortes quasi dazu bestellt) für eine Strecke von ca. 1,5 KM 10 CUC haben wollte, pro Pärchen, also insgesamt 20 CUC. Das waren 17 Euro. Für 1,5 KM. Für etwas, das wir nie bestellt hatten.

  • Als wir unserer Casa-Mama mitteilten, wir hätten Hunger und würden was essen gehen, und sie sofort meinte, sie könne uns auch was kochen. Wir fragten, wieviel würde das denn kosten, sie machte eine nachdenkliche Pose, sah uns an, murmelte "Hmmm" und sagt danach: 10 CUC pro Person. Wir lehnten dankend ab, wir hatten uns eigentlich schon auf ne leckere kubanische Pizza an einem Straßenstand gefreut, und wollten gehen.

    Auf einmal meinte sie hektisch "Moment, moment, bleibt stehen, bleibt stehen. Ok.... machen wir 6 CUC für beide zusammen!" Hä? Von 10 CUC pro Person auf 6 CUC für beide? Wenn wir also das erste Angebot angenommen hätten, hätte sie 14 CUC mehr eingenommen als beim zweiten Angebot, aber das zweite Angebot rendierte sich trotzdem noch immer für sie? Warum pokerte sie dann zuerst so unglaublich hoch?

    Weil die Amis oder auch andere, die keine Backpacker sind, es halt wahrscheinlich von Haus aus akzeptieren. Von uns kam dann wieder unser "No gracias", und schon wieder wurden wir mit bösen Blicken bestraft und die restlichen Tage redete die Dame nur mehr sehr wenig mit uns.

  • Als wir in Havanna in einem Cafe saßen, spielten uns Straßenmusikanten typisch kubanische Musik vor. Danach waren sie freilich sehr schnell an unserem Tisch und hielten uns ihre Hüte ins Gesicht.

    Kein Problem, tolle kubanische Musik sollte belohnt werden, hatte ja auch Spaß gemacht. Mit Freude warf ich einen CUC ins Hütchen. Belohnt wurde ich mit hoch gezogenen Augenbrauen, rollenden Augen und einem spanischen "Kannst du denn nicht mehr geben?"  

  • Als wir nähe Varadero mit dem Moped herumfuhren und uns ein Kubaner winkend anhielt (wir dachten anfangs, er wäre ein Security :D) und mit uns ein lockeres Gespräch führte. Woher wir denn kamen? Ach, toll, Portugal. Da kommt ja Cristiano Ronaldo her, super Fußballspieler, einfach Weltklasse. Und Österreich? Auch ein sicherlich schönes Land (er wusste offensichtlich nichts Spezifisches über Österreich zu sagen, haha!).

    Nach ein paar Minuten öffnete er seine ausgeleierte Tasche und meinte: "Amigos, öffnet schnell euren Rucksack, ich möchte euch ein Geschenk geben! Schnell, schnell, öffnet sie, öffnet sie!" Wir guckten verdutzt und öffneten unseren fast leeren Rucksack (Die Wertsachen waren woanders).

    Schwupps, legte er von seiner in unsere Tasche 10-12 Zigarren, die in sehr schlechtem Zustand waren und das Siegel bei allen schon fast abfiel. Wir so: "Ähm...danke, aber das wäre doch nicht nötig gewesen. Vielen lieben Dank!" Er auf einmal: "Für meine Freunde tue ich doch alles. Ach übrigens, ich habe soo alte und zerstörte Schuhe, könntet ihr mir nicht ein wenig Geld geben, damit ich mir neue kaufen kann?"

    Wir: "Oh nein, mmh...lass mal kurz schauen... Ok, hier hast du einen CUC!" Und schon wieder wurden wir mit einem bösen Blick bestraft. Schnell fuhren wir weg, der Kubaner schimpfte hinter uns her. 

2. Die Parallelwelt, die wir als Touristen in Kuba erleben, und die traurige Realität!

Sozialismus. Was bedeutet das nochmal? Ach ja genau, die gerechte Verteilung aller vorhandenen Güter an alle Gemeinschaftsmitglieder durch den Staat. Was sich in der Theorie so toll anhört, ist aber weit von jeder Realität entfernt. Zumindest in Kuba. 

 

Wie oft haben wir zwar brav 1 CUC für die Benutzung der zB Busbahnhofstoilette bezahlt, es gab aber weder Klopapier, noch ging die Spülung, noch ging das Wasser beim Waschbecken. Wofür war dann nochmal genau der 1 CUC?

 

Warum lag in Flüssen und Straßen oft unglaublich viel Müll? Sollte das nicht vom Staat alles perfekt reguliert werden? Als wir Kubaner darauf ansprachen, was denn Raul Castro zu diesen Problemen sagen würde, meinten sie: "Davon weiß er wahrscheinlich nichts, sonst hätte er es sicherlich schon geändert!" Ähm...klar!

Ist Kuba ein gefährliches Reiseland? Negative Erlebnisse in Kuba
Am Playa Ancón gibt's wunderschöne Palmen und einen Puderzuckerstrand - und Restaurants, die sich nur Touristen leisten können!

Wenn einer ins 5 Sterne - Hotel nach Varadero fliegt, dort den ganzen Tag am Pool chillt, seine Piña Coladas schlürft und abends sein 4-Gänge-Menü serviert bekommt, genießt er ein romantisiertes Traum-Kuba.

 

Davon können die meisten Kubaner aber tatsächlich nur träumen. Die Realität sind leere Regale in den Supermärkten (wir haben eines Tages in Santiago de Cuba drei Stunden nach zwei Wasserflaschen gesucht, keiner der Supermärkte hatte welche und auch in den Kneipen tranken alle nur Cola und Bier), röchelnde Ladas weit und breit, Oldtimer, die die Straßen verpesten, ein durchschnittliches Monatsgehalt von 10-20 Dollar und verfallende Häuser.

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Glänzende Oldtimer? Nicht immer!

Gerade jetzt, da der Tourismus immer mehr und mehr wächst, wird zumindest für die Kubaner das soziale Ungleichgewicht immer sichtbarer. Denn jene, die mit Touristen arbeiten, wie zB die Besitzer der Casa Particulares, werden mehr oder weniger wohlhabend, während andere, teilweise Rechtsanwälte oder Bankmitarbeiter, noch immer am Hungertuch nagen.

 

Mit dem seit 2015 vorhandenen Internet konnte es, meiner Meinung nach, nur schlimmer werden. Schließlich können Kubaner nun jederzeit sehen, wie es in anderen Ländern so abgeht und das öffnet sicher so einigen die Augen. Klar gab es vorher auch TV und Radio, da wird aber streng kontrolliert, was gesendet wird.

 

Und auch wenn das Internet quasi ein Intranet vom Staat ist und man nur auf freigegebenen Seiten surfen kann, ist es da freilich viel schwieriger zu verstecken, wie man in anderen Ländern denn so lebt. Wir wurden als Touris, zumindest unserer Meinung nach, manchmal ein wenig missgönnend angeschaut. Vielleicht ist es aber auch nur der normale Umgang miteinander (siehe nächster Punkt!)

 

Ich habe viele Blogbeiträge gelesen von Reisenden, die auch in den letzten 2, 3 Jahren in Kuba waren und ähnliche Erfahrungen wie wir gemacht haben. Oft gab es dann auf den Blogs Kommentare á la "Also wir waren in 2013 und es war traumhaft!" Ich denke, in den letzten Jahren hat sich so einiges getan in Bezug darauf, wie die Kubaner ihr eigenes Land wahrnehmen.

 

Sie sind zwar immer noch das (teilweise) heitere Volk, dass glücklich ist mit dem, was sie besitzen. Aber wenn man durch das Internet mitbekommt, dass viele Dinge eben NICHT normal sind und in anderen Ländern viel besser klappen, dann wird aus dem heiteren Gesicht schnell mal ein missgelauntes. Ist doch logisch, oder? 


3. Die Arbeitsmoral der Kubaner und wie sie miteinander umgehen

Hach, was geben wir Europäer (und vor allem die Deutschsprachigen) nicht auf guten Service. Wenn man für eine Dienstleistung bezahlt, will man zumindest das bekommen, was man erwartet, aber noch öfter hätte man gerne, dass die Erwartungen sogar noch ein bisserl übertroffen werden. Die "extra Meile" lässt grüßen.

 

Davon haben viele Kubaner (ist aber generell in Zentralamerika ein Thema) anscheinend noch nie etwas gehört. Eine Kellnerin zu sein bedeutet zuerst einmal hauptsächlich, eine Bestellung aufzunehmen, Essen an den Tisch zu bringen und anschließend abzukassieren.

 

Alles, was dazwischen für den Kunden ein zusätzliches Schmankerl wäre, wie beispielsweise ein Lächeln bei Bestellaufnahme, ein kurzes, aber freundliches Gespräch oder der eine oder andere Witz, ist für viele Kubaner anscheinend ein Zusatzservice und gehört nicht zum normalen Umgang miteinander.

Diesen sehr lustlos wirkenden Umgang miteinander haben wir aber nicht nur mitbekommen, als WIR irgendwo zu Gast waren. Es fiel uns auch auf, dass wenn Kubaner irgendwo zu Gast waren, sie die Kellnerin mit ebenso wenig Respekt behandelten wie die Kellnerin ihre Gäste. 

 

Wie gut kann ich mich noch daran erinnern, als eine Kellnerin während unserer gesamten Zeit in einem Café in Santiago KEIN Wort mit uns sprach. Bei der Bestellung kam sie einfach nur, schrieb alles auf und schritt von Dannen.

 

Als es ans Bezahlen ging, teilte sie uns kurz und trocken den Betrag mit. Als wir ihr das Geld reichten, schlurfte sie wieder ohne ein Wort weg. 

 

Oder als der kubanische Gast in einem Restaurant die Kellnerin auf sich aufmerksam machen wollte, indem er in ihre Richtung "Ssssst" rief. Einfach nur "Sssst"! In Europa macht man das vielleicht mit einem Hund!

 

Und was die Arbeitsmoral in Kuba angeht, so haben wir von unserem heißgeliebten Österreicher Sepp Haderer, der in Camagüey das Casa Austria betreibt, die unbegreiflichsten Stories gehört.

Nicht nur, dass er, als uns etwas von seiner Kellnerin serviert wurde, immer wieder betonen musste, dass sie beim Servieren lächeln sollte ("Señorita, tu carita otra vez" - Fräulein, dein Gesicht schon wieder!).

 

Nein, das Allerheftigste seiner Stories war: Als er einer Kellnerin, die gerade ihren ersten Monat bei ihm hinter sich gebracht hatte, sagte: "Bei uns sammeln wir das Trinkeld und teilen es am Ende des Monats fair auf alle auf. Hier hast du also zusätzlich 30 CUC!"

Ihre Antwort drauf: "Wow, so viel zusätzliches Geld. Ähm, dann kündige ich jetzt. Mit diesem Geld kann ich ja fast drei Monate leben, ohne zu arbeiten!"

 

Laut Sepp verstehen die Kubaner einfach nicht, warum man mehr als 2-3 Stunden pro Tag arbeiten sollte und das sogar mehrere Tage aufeinander folgend!

Kuba Erfahrungen 2024: Ist Kuba eine Reise wert?
Im Casa Austria, Camagüey, gibt's Wiener Kaffeehaus - Flair

Und von Myriam vom Namida-Magazin weiß ich, dass ihr Gastgeber Jörg, ein ausgewanderter Deutscher mit einem Casa Particular in Trinidad, ein ganz schönes Problem mit seinen zwei Köchinnen hat. War das Haus nämlich einmal voll mit Gästen, die sich alle super verstanden, weigerten sich die zwei Damen trotzdem, für alle 11 Gäste gleichzeitig zu kochen. Das war ihnen zu viel Arbeit auf einmal. Deswegen mussten diese 11 Gäste aufgeteilt mit jeweils 1 Stunde Abstand essen.

4. Der Verfall in Kuba - charmant - oder eben doch nicht?

Ich bin ja verfallende Häuser bereits aus meiner Zeit in Portugal gewöhnt. Was in Lissabon teilweise noch überaus charmant wirkt, erinnert einen beispielsweise in Porto einfach nur daran, dass der Staat oder sonst irgendjemand einfach kein Geld hat, diese verfallenden Gebäude zu sanieren.

 

Charme lässt da nicht wirklich grüßen, sondern Gefahr und Hässlichkeit und Gestank. Aber ja, auch ich muss zugeben: Klar hat es etwas! Was gefällt uns eigentlich so an verfallenden Häusern?

 

Überall hört man, was für einen Charme das nicht versprüht...falls irgendjemand weiß, WAS GENAU es ist, dass an verfallenden Häusern das charmante ist, bitte ab in die Kommentare damit :-)

Der Verfall in Kuba - charmant? Negative Erlebnisse auf Kuba-Reise
Der Eingang zum Barrio Chino in Havanna, im Hintergrund seht ihr ein verfallendes Haus. Charmant?

 

Jedenfalls war ich auch in Kuba, vor allem Havanna, wieder hin- und hergerissen, wenn ich wieder einmal ein steinaltes, nicht bewohntes Gebäude betrachtete, welches in nächster Zeit wahrscheinlich in sich zusammenkrachen würde. Fand ich das toll? Oder auch irgendwie nicht?

 

Wäre es nicht schöner, wenn es abgerissen würde oder wenigstens saniert und sich eine kubanische Familie dort niederlassen könnte? Oder sollten seine zerfetzten Gardinen für immer aus dem zersplitterten Fenster im ersten Stock rauswehen?

 

Ich weiß noch immer keine Antwort darauf, aber das Schöne daran ist: Ich muss ja auch keine Antwort darauf finden, die verfallenden Häuser bleiben Havanna trotzdem noch seeehr lange erhalten ;-) 


So, ein langer Artikel rund um unsere negativen Erfahrungen in Kuba geht zu Ende. Und wisst ihr was? Jetzt, da der Kuba- "Urlaub" schon wieder länger her ist, juckt es mich unter den flug-buch-wütigen Fingern und ich frage mich:

 

WANN WERDE ICH ENDLICH WIEDER IN DIESES FASZINIERENDE LAND REISEN?

 

Und das kann ich vor allem mit den vielen TOLLEN und POSITIVEN Erlebnissen, die wir hatten, begründen. 

 

Und diese Erlebnisse möchten wir euch freilich nicht vorenthalten. Ihr sollt ja auch durch diesen Aritkel auch lernen, warum und wofür wir Kuba geliebt haben. Also auf geht's in eine kurz gehaltene aber deswegen nicht weniger wertvolle Liste an Dingen, warum Kuba einfach doch ein unglaubliches Land mit lieben, hilfsbereiten, aufgeklärten und wissbegierigen Leuten ist (yay!):

Positive Erfahrungen der Kuba Reise:

  • Als sich ein sehr alter Kubaner an meinem Geburtstag in einem Internet-Park in Camagüey zu mir auf die Bank setzte und ein Gespräch mit mir anfing. Ich war sofort, wie oben erwähnt, auf der Hut und fragte mich die ganze Zeit, was er mir denn andrehen wolle.

    Die Antwort: nichts. Er erzählte und erzählte aus seinem Leben, hörte mir zu, schaute in Gesprächspausen glücklich in den Himmel. Sein Gesicht wirkte so weise. Was dieser runzlige Kubaner wohl schon alles erlebt hatte. Als ich ihm zu Ende des Gesprächs freudig mitteilte, dass ich Geburtstag hatte, schenkte er mir zum Abschied einen kleinen Halsketten-Anhänger in Form der Jungfrau Maria.

    Danach verabschiedetete er sich höflich und schlurfte davon. Mein Herz tat ob diesem unschuldigen und liebevollen Gespräch einen Sprung und ich schämte mich dafür, dass ich zu Beginn noch etwas Schlechtes von ihm dachte.

  • Als wir den Casa Particular - Besitzer Luis kennenlernten. Er spricht mehrere Sprachen fließend, weiß viel Positives sowie Negatives zru Revolution zu berichten und ist sehr belesen, was Geschichte generell angeht. Mit ihm haben wir mehrere nette Stunden verbracht.
Ist Kuba gefährlich? Negative wie positive Erlebnisse auf Kuba nachlesen!
Momente, die für immer bleiben: Aufeinandertreffen mit neugierigen Kubanern in Santiago de Cuba
  • Ich liebe Kuba für sein Essen! Überall lese ich, dass Kuba in Bezug auf die Gastronomie nichts zu bieten hat. Das kann ich so nicht unterschreiben. Natürlich gab es an den Kiosks immer dieselben 4 Gerichte. Reis mit Bohnen kommt einem irgendwann zum Hals raus und die kubanische Pizza für 25 Cent stillt auch mehr den Hunger als dass es eine Geschmacksexplosion in meinem Mund wäre. Trotzdem hatten wir tatsächlich sehr tolle kulinarische Erlebnisse, sowohl in mehr oder weniger günstigen Restaurants, als auch bei unseren Casa Particular - Mamas daheim.
Ist Kuba teuer? Hühnchen nach Art des Hauses im Paladar Santa Barbara, Havanna
Hühnchen nach Art des Hauses im Paladar Santa Barbara, Havanna (ca. 7 Euro)
  • Und zu guter Letzt: Kuba zeigte sich in Bezug auf seine atemberaubende Landschaft und die einzigartigen Kolonialstädte wirklich in all seiner Pracht. In Viñales sind wir mit unseren zahmen Pferden an meilenweiten, saftigen Tabakplantagen entlang geritten.

    Am Playa Ancón durften wir mit unserer Schnorchelausrüstung die farbenfrohe Unterwasserwelt Kubas bestaunen. Cayo Jutías - dazu finde ich sowieso keine Worte - einfach der Himmel auf Erden!

  • Und in Havanna, an unserem letzten Abend in Kuba, zeigten sich auf einmal alle Bars von ihrer angenehmsten Seite: Live-Musik, gute Laune, auf den Straßen wimmelte es nur so von fröhlichen Menschen, die ins Salsa-Tanzen vertieft waren - und leckere Gerüche ließen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Ich hoffe, dass ich zu Ende des Artikels nun doch auch viel Positives beigetragen habe und ihr auf jeden Fall merkt, dass ich Kuba als ein sehr interessantes Land kennen gelernt habe und unbedingt zurückkehren möchte, um noch mehr darüber zu lernen.

 

Nächstes Mal würde ich sehr gerne nicht mehr als Low-Budget-Backpacker zurückkehren, sondern mit ein bisschen mehr Kleingeld im Geldbörserl. Ich glaube, dann sind viele oben genannte Punkte gleich gar nicht mehr so erwähnenswert. Eine Fellow Traveller Freundin meinte zu ihrer Kuba-Reise: "Och, das mit dem Abzocken war doch gar nicht so schlimm! Ich hab einfach immer den ersten Preis akzeptiert und mich gfreut, dass ich den Kubanern helfe!" Johanna, dein Geldbörserl war am Ende deiner Reise sicherlich viel leerer als unseres, dafür hatte mein Gesicht aber ein paar Fältchen mehr dazubekommen :-)


Falls ihr unsere Route durch Kuba noch nicht kennt, schaut euch gerne den Artikel dazu an. 

 

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Kommentare: 8
  • #1

    F. Wilhelm (Montag, 27 August 2018 09:07)

    Wo viel Licht ist auch viel Schatten. In Kuba sind die Schatten vielleicht ein bisschen länger. Nach 50 Jahren Kommunismus kein Wunder. Obwohl - wo werden Touristen nicht abgezockt? Informative Story über das wirkliche Leben in Kuba.
    Liebe Grüße

  • #2

    M. Maier (Donnerstag, 24 Oktober 2019 20:36)

    Seit Jahren verstärkt sich bei mir der Eindruck, es gibt noch ein anderes Kuba. Ich lese immer wieder Berichte über ein Land, in welches ich demnächst innerhalb von 14 Jahren zum 24. Mal reise und in dem ich zusammengenommen fast zwei Jahre verbracht habe.

    20 bis 36 CUC Monatsgehalt - in einem Absatz ist gar von 10 bis 20 $ die Rede? In welchem Land soll das sein? In Kuba? Wohl kaum; dort liegt das durchschnittliche Monatseinkommen bei rund 50 $ - also rund 45 Euro (20 bis 36 CUC wären nur 17,98 Euro bis 32,40 Euro). Übrigens: Rund 95 (!) Prozent der Kubaner sind Haus- oder Wohnungseigentümer. Der Rest zahlt maximal 10 % seines Einkommens Miete.

    Leere Regale? Wo? Ich habe solche weder in Havanna noch in Banes, in Trinidad, Mayarí, Alto Cedro, Guamá, Bayamo, Nueva Gerona, San Cristóbal, Sancti Spíritus noch sonstwo gesehen. Supermercados, tiendas de descuento, mercados campesino sind gut bestückt; die ersteren beiden zwischenzeitlich mit Preisen in CUC und equivalent CUP (moneda nacional) ausgezeichnet. Zur Nahrungsversorgung in Kuba: Die Grundversorgung erhalten Kubaner auf Libretas (Lebensmittelkarten); sie reicht für ungefähr 14 Tage.

    Ein Wort zu casas particulares: Die offiziell mit Genehmigung (erkennbar an dem an oder neben der Haustür angebrachten Schild mit Emblem und Aufschrift arrendador diviso) vermieteten Zimmer mögen recht nette Einkünfte einbringen. Allerdings darf nicht vergessen werden, daß die Vermieter in der Regel zum Monatsbeginn eine Steuer abführen müssen, die um rund 100 $ (rund 100 CUC oder 2.500,00 CUP beträgt; die Lizenz zum Vermieten ist nicht gerade billig. Geld, das durch Vermietung erst einmal hereinkommen muß.

    Abzocke? Arbeitsfaulheit? Wo? Ist hier eigentlich einmal jemandem aufgefallen, wieviele Kilometer viele Kubaner/innen per pedes zurücklegen auf dem Weg zur Arbeit und zurück? In wievielen Lokalen hierzulande unterhalten sich die Kellner/innen mit Gästen? Befindet sich in diesen Lokalen dann nur ein Gast oder werden die anderen nicht bedient? Ich kenne in Deutschland und auch in Österreich nur wenige Kneipen - nicht Restaurants -, in denen sich die Beschäftigten mit den Gästen beschäftigen.

    Leider sehe ich auch im letzten Satz einen Hinweis, daß vieles in Kuba nicht verstanden wird: Kuba hat keine 50 Jahre Kommunismus hinter sich; Kuba war immer ein sozialistisches Land, kein kommunistisches. Daß die Schatten in Kuba länger sein mögen als anderswo: Vielleicht denkt der eine oder andere einmal über das unmenschliche und menschenverachtende Embargo der Staaten nach, unter dem das mittelamerikanische Land seit 1961 ächzen muß.

  • #3

    Harald (Donnerstag, 22 Oktober 2020 22:36)

    Heute, am 23.10.2020 schrieb mir ein cubanischer Freund, das er für 5 kleine Tomaten 170 CUP bezahlt hat. Sein Monatslohn beträgt 1.500 CUP. Dafür kann er 45 kleine Tomaten kaufen. Sozialismus? Eher Volksverdummung in Reinkultur. Momentan ist nur der gut dran, der über Dollar und Euro verfügt. Alle anderen beißen die Hunde!

  • #4

    Christian (Montag, 22 März 2021 09:49)

    Hallo,

    vielen Dank für den Einblick in Eure Reise.

    "Laut Sepp verstehen die Kubaner einfach nicht, warum man mehr als 2-3 Stunden pro Tag arbeiten sollte und das sogar mehrere Tage aufeinander folgend!" ...

    Klassische Aussage von deutschen Einwanderern.... Ich kenne z.B. einen Familienvater aus Sagua, der den ganzen Tag in einer Werkstatt arbeitet und am Abend ein paar Stunden mit dem Privatauto Taxi auf der Hauptstraße fährt um seine Familie durch zu bringen. Danach legt er sich nach einem Kurzen Essen in sein Bett, wo er nur Handtücher als Kopfkissen hat, schläft und startet bei Sonnenaufgang wieder von Vorn. Tag ein Tag aus das Gleiche.

    Das die Dame in der Geschichte sich eine Zeit frei nimmt kann er nicht verstehen? Wieso nicht? Sie ist eventell noch nicht genug durch Kapitalistische Ideen dressiert worden und möchte das Leben gern genießen. Wenn sich leicht wieder irgend ein Helferjob findet, wo ist das Problem?

    Bei uns verdient man ja im Schnitt natürlich nicht genug pro Monat um nach kurzer Zeit wieder auszusteigen....wo kämen wir denn da hin. Wenn die Menschen einfach machen was sie wollen.


    Die Abzockthematik ist halt so eine Sache. Man kennt es wenn man in Ländern dieser Art, wo gern zb amerikanische Touristen hinkommen, unterwegs war. Dann gehört das dazu. Touristenaufschlag muss man akzeptieren.

    Man kann sich dann den ganzen Tag rumzoffen, den Preis vorher klären und das Geld passend hinlegen (dazu eventell vorher CUP besorgen da die Händler dort auch gern mal nicht wechseln können) oder einfach schulterzuckend hinnehmen.


    Ich erinnere mich auch gut an eine Reise durch Mexico, während der ich sehr häufig Streit mit Taxifahrern hatte weil die prinzipiell immer was aufgeschlagen haben obwohl die Preise pro Strecke fix waren. Das hatte mich nach ein paar Tagen nur noch aufgeregt. Und die waren teilweise extrem renitent und wollten z.b. das von mir passend vorbereitete Geld nicht annehmen. Da wurden phantasieaufschläge erfunden u.ä. Natürlich ohne Nachweis durch eine Preisliste oder so. Man fühlt sich natürlich nicht gut wenn man weiss, dass man verarscht wird.

    Am Ende hab ich dann für 150 € ein Auto gemietet für mehrere Tage.


    Ich wünsche Di weiterhin viel Spaß. Hoffentlich kann man bald mal wieder auf Reisen gehen. :)

  • #5

    Stefanie (Montag, 19 April 2021 03:18)

    Hallo lieber Christian,

    danke dir für deine detaillierte Schilderung deiner Meinung, stimme dir in fast allen Punkten zu :-) Das mit der Abzockthematik ist wirklich so eine Sache. Ich glaube, man fährt besser, wenn man es wirklich einfach hinnimmt von Anfang an :-)
    In Mexiko ist es mir allerdings nicht passiert, obwohl wir dort viel länger waren :-)

    Einen schönen Tag für dich und liebe Grüße, Stefanie

  • #6

    Karsten (Sonntag, 17 April 2022 12:00)

    Hallo,

    Leider haben wir genau die gleichen positiven wie negativen Erfahrungen gemacht als wir 2018 in Kuba eine Autorundreise gemacht haben. Wir haben durch eine Betrügerei bei der Autovermietung bei Cuba Cars einen ganzen Urlaubstag verloren: Unser aus Deutschland gebuchtes Auto (lebensgefährliche Schrottkiste) wurde an Touristen die Schmiergeld zahlten vor unserer Nase weggegeben.
    Ein anderes Mal bot uns ein vermeintlich netter Taxifahrer einen guten Preis an, dann quatschte ihn ein Kollege an, dass der Preis für uns zu billig sei und unser Taxifahrer erhöhte dreist den Preis - Wir gingen zu Fuss.
    Wir wurden mit unserem Touristenkennzeichen am Mietwagen für jeden Straßenbetrüger sichtbar gebrandmarkt die sich vor allem als falsche Polizei und falsche Parkwächter etwas dazuverdienen wollten.
    In mehreren Checkpoints fischte uns die echte Polizei raus um uns aus Schikane zu durchsuchen.
    Die Straßen waren mit einem nicht Geländewagen teilweise unpassierbar und lebensgefährlich!
    Als unser Portemonnaie von anderen Touristen kurz nach uns gefunden wurde (sie haben uns per WhatsApp kontaktiert) und mit polizeilicher Quittung über den vollen Betrag bei der Polizei abgegeben wurde, stellte sich bei der Abholung heraus, dass die korrupten Beamten Geld gestohlen haben (die ausgestellte Quittung durch die Polizei passte nicht zum Betrag im der Geldbörse).
    Das Essen war in allen Orten, auch bei den Casa Particulares, eher mies bis bestenfalls einfallslos: Bohnen, Reis, Fisch, Salatblatt inklusive Reisedurchfall.
    Die sanitären Anlagen waren eine Katastrophe : Klospülung kaputt, kein Wasserdruck, Wasser kalt, Badezimmer ein Saustall.
    Von unseren Postkarten wurden von den Postbeamten selbst die Briefmarken abgetrennt um sie wiederzuverwenden - es kamen nur die Karten an welche die Marken aufgedruckt bekamen.
    Die Kubaner scheinen sehr wenig Respekt vor Tieren zu haben. Die Pferde in Vinales waren Haut und Knochen und bis zur Krankheit geschunden. Straßenhunde werden sehr schlecht behandelt und misshandelt, dass es uns das Herz brach.
    Wer in Kuba glücklich werden will muss:
    1. Allerniedrigste Ansprüche an Service und Komfort stellen.
    2. Vergessen, dass er mit Englisch oder Französich weiter kommt.
    3. Kulinarisch keine hohen Erwartungen haben.
    4. Den Beschiss an jeder Ecke mitmachen!
    5. Auf KEINEN FALL ein Auto mieten!!! Unsere Autorundreise war ein sehr gefährliches Abenteuer, dass ganz schnell zum Alptraum hätte werden können wenn wir einen Unfall gar mit Personenschaden an einem Einheimischen gehabt hätten. Viele Beamte sind total korrupt und keiner hätte uns dort im Knast helfen können!!! Als wir von der Polizei beklaut wurden konnte unsere Botschaft nichts dagegen tun. Kuba ist nicht weit weg von einer Bananenrepublik! Touristen sind dumme Gringos die man als Einheimischer einfach bescheissen muss wo immer es geht. Selbst eine der Casamamas hat bei Abreise einen Fantasiepreis für Parkgebühr von unserem Auto erhoben ohne es anfangs zu erwähnen!!! Das hat auch die Autovermietung am Ende mit diversen Aufschläge gemacht.
    Das Auto markiert dich ganz klar als offensichtliches Betrugsopfer!
    Oder 6. Das 4/5 Sterne Hotel auf Varadero nicht oder wenn überhaupt nur für Tagestouren mit Führer und ganzer Busladung voll Touristen verlassen. Das gibt einen zumindest subjektiven Schutz vor den Betrügereien.
    Wir wurden mit unglaublich schöner Natur belohnt. Wir haben Menschen aus einer ganz anderen Gesellschaft kennen gelernt und freuen uns sehr wie schön es doch bei uns in Europa ist. Wir sind Standards gewöhnt, die dort purer Luxus sind. Das hat uns sehr nachdenklich gemacht. Dafür war es gut. Der Urlaub war eher negativ durchwachsen und hatte leider nichts von Erholung. Mir tut Kuba leid. Ich werde die nächsten 20 Jahre nicht mehr dorthin reisen. Dort muss noch viel passieren.

  • #7

    Stefanie (Dienstag, 09 August 2022 11:54)

    Lieber Karsten, vielen Dank für die Schilderung deiner Erlebnisse. Dann haben wir es ja wirklich ähnlich erlebt. Trotzdem freue ich mich darauf, das Land bald mal wieder zu bereisen - wer weiß, was diesmal auf mich wartet :)
    Liebe Grüße, Stefanie

  • #8

    Alexander (Dienstag, 21 November 2023 21:39)

    Hallo ! Ich bin heute - 21.11.23 - durch Zufall auf diesen Reisebericht gestoßen. Ich kenne Kuba seit 23 Jahren und war dort in jungen Jahren verheiratet. Dem letzten Artikel hier oben von KARSTEN kann man tlw. zustimmen. Es ist traurig, was sich derzeit dort abspielt. ABER eines möchte ich klar sagen: es sind NICHT die Kubaner, die das Problem auslösen. Es gibt einen bekannten Spruch, der sagt: ein Volk ist meist so schlecht wie seine Regierung. In Kuba ist es jedoch noch viel schlimmer: die Kubaner sind im Grunde genommen im Herzen sehr ehrliche Menschen. Ich kenne Sie noch aus den 90er Jahren. So viel Freude und Ehrlichkeit, wie mir entgegen gebracht wurde, erlebst du HEUTE in Deutschland nirgendwo mehr. Die Kubaner werden derzeit durch das brutale Blockiersystem der USA in eine abartige, von politischer Gewalt erzeugte Armut hineingepresst. Sie fühlen Sie darin nicht wohl. Das weis ich. Ich musste die letzten 5 Jahre zusehen, wie dieses Land sprichwörtlich den Berg hinunter schlittert und die Menschen anfingen, mit "Überlebensmethoden" irgendwie sich am Leben zu halten. Es gibt nichts brutaleres, als jeden Tag um ein Stück Brot oder Essen kämpfen zu müssen - und darunter gehören dann auch die Methoden, Touristen "abzuzocken". WER mit offen Augen durch Kuba gereist ist, weis, das selbst 20,- Dollar für einen Kubaer >unerreichbare< Entfernungen aufweist. Wir Touristen mit "fetten Bäuchen " und ständigen Überheblichkeitsanspruch wissen gar nicht mehr, was es heisst, morgen nicht zu wissen, was es zu Essen gibt. Ich kann nur hoffen, das einige von euch die Courage haben, und dort einigen Menschen mit monatlichen, aber kleinen Zahlungen "am Leben" erhalten. Ich selbst überweise seit Monaten kleine Hilfsgelder von 50,- oder 100,- Euro teilweise an Wildfremde Menschen in Kuba, die ich teils nur flüchtig kennengelernt habe - und ihnen dadurch ein bischen "Würde" zurück gebe. Wir in Deutschland geben jeden Monat Unsummen für Autos, Miete und sonstigen "Unsinn" aus. Aber wenn es darum geht, anderen Menschen zu helfen, scheitert das menschliche Ego. Und das ist schade. WER also die Courage hat, wirklich etwas zu tun, kann das jederzeit über FONMONEY oder SENDVALU tun. DIese Welt leidet sowieso zumindest an einer brutalen Ungerechtigkeit und wir kriegen in Deutschland gar nicht mehr mit, wie die Verelendigung in anderen Teilen der Welt bereits ein massives Ausmaß angenommen hat.