Wenn man einen Trip in den Norden Portugals plant, sollte Aveiro auf jeden Fall auf der To Do - Liste stehen. Aveiro hat von vielen Dingen etwas zu bieten, sei es berühmte Süßigkeiten, Art Noveau - Architektur oder süße Gondeln, die sich auf einem der drei Kanäle umherschlängeln. Dass die Stadt aber auch geschichtlich nicht uninteressant ist, möchte ich euch in diesem Artikel präsentieren.
Aveiro, einer meiner Lieblingsstädte in Portugal, wurde zum ersten Mal schriftlich im Jahr 959 erwähnt, in einer Urkunde der Gräfin Mumadona aus Guimaraes. Gleich mehrere Jahrhunderte hat die Wattenmeer - Stadt primär von der Salzgewinnung, und auch nebenbei vom Algen- und Fischfang gelebt.
Das lag daran, dass Aveiro damals direkten Zugang zum offenen Meer hatte. Es liegt zwar nicht wirklich direkt an der atlantischen Küste, aber damals war das Meer dort eben sehr offen und gelangte bis an den Hafen Aveiros. Ihren Höhepunkt erlebte die Stadt im 16. Jahrhundert. Über 12.000 Menschen hatten damals dort gelebt, für diese Zeit war das schon ziemlich gediegen.
1575 sollte ein trauriges Schicksalsjahr für Aveiro werden. Ein heftiger Sandsturm türmte tonnenweise Sand auf und verschlammte den doch so wichtigen Seehafen. Eine Sandbank bildete sich zwischen Aveiro und dem Atlantik und das Küstengewässer bei Aveiro wurde in eine Lagune verwandelt.
Mehrer Jahrhunderte musste Aveiro ohne Meereszugang verweilen. Dies richtete massiven Schaden an, man hatte- im übertragenen Sinne - einer top Sängerin ihre Stimme weggenommen.
Das früher so fruchtbare Land verschlammte vollends und das nun brackige Wasser brachte allerhand Krankheiten mit sich. Menschen starben oder zogen weg - aus 12.000 Einwohnern wurden 3.500.
Erst über 200 Jahre später, im geschichtsträchtigen 1808, wurde eine erneute Verbindung zwischen Aveiro und dem Atlantik vollbracht. Aveiro hatte ein paar Jahre zuvor, in 1759, den Titel einer Stadt erhalten und es wurden nach und nach Maßnahmen ergriffen, um die Stadt wieder lebendiger zu machen.
Nach mehreren Versuchen und wahrscheinlich viel Schweiß und Arbeit wurde die sogenannte Barra nova vervollständigt, welche bis heute den Atlantik und Aveiro verbindet. Mühsam und schleppend erholte sich die Stadt dadurch.
Aveiro ist heutzutage eine sehr wohlhabende Stadt. Dies ist nicht nur dem Tourismus zu verdanken, sondern auch vor allem der hier angesiedelten Industrie. Auf den ersten Blick mag es für den Touristen nicht so erscheinen, aber wenn man ein bisschen weiter außerhalb fährt, erkennt man die industriellen Viertel sofort.
Nichtsdestotrotz überzeugt vor allem die Innenstadt Aveiros mit ihrem Charme und einfach so vielen, tollen Dingen, die es zu entdecken gilt.
Hier mal typischer, portugiesischer Pflasterstein (calçada), da mal ein paar uralte Fliesen (azulejos), die tollen Gondeln (moliceiros) und vor allem sehr gastfreundliche Bewohner machen diese Stadt zu einem Ort, an den ich immer wieder gerne zurückkehre.
Schaut gerne auch bei den Top-Sehenswürdigkeiten in Aveiro vorbei und holt euch noch Tipps für eure nächste Portugal-Reise ab.
Happy Inspiration,
eure Stefanie
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franz (Mittwoch, 26 Juli 2017 09:57)
Danke, es hat mir sehr geholfen bei meiner Reiseplanung.
Weiter solche Informationen, die helfen wirklich.
Elisabeth (Mittwoch, 26 Juli 2017 09:59)
Die Artikel über die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind einfach phantastisch. Ich habe eine Reise bereits nach Portugal gebucht, werde aber leider nicht alle diese tollen Orte schaffen. Meine nächste Reise ist sicher wieder Portugal! :-)
Franz S (Mittwoch, 15 November 2017 21:56)
Diese Informationen sind GOLD wert.
Werde es bei der nächste Reise auch besuchen