Endlich ging es los, unser großer Road Trip durch den MINHO fing an. Aufregung pur. Barcelos, wir kommen! Alles, was du über die Porzellanhahn - Stadt wissen musst.

Unser Trip hat im urtypischen Städtchen Barcelos begonnen. Bei Barcelos erwartete ich mir im Grunde nichts Spezielles. Ich wollte einfach einmal in jener Stadt
gewesen sein, aus der eine der berühmtesten Sagen Portugals kommt: die Legende rund um den sogenannten Hahn von Barcelos. Der Hahn ist ein wichtiger Teil der Kultur Portugals und
kommt in so ziemlich jeder Souvenir-Form daher, die man sich vorstellen kann. Hauptsächlich findet man ihn aber in Form einer niedlichen Keramikfigur.
Die Sage kurz zusammengefasst: Einst wurde in Barcelos ein galizischer Junge eines Verbrechens schuldig gesprochen und sollte dafür am Galgen hängen. Vor seiner
Hinrichtung wurde der Junge noch einmal einem Richter vorgeführt. Dieser war kurz davor, einen gebratenen Hahn zu verspeisen. Der Galizier schrie: „Ich bin unschuldig. Als Beweis soll dieser Hahn
augenblicklich auferstehen und krähen“. Und natürlich geschah es: der zum Leben erweckte Hahn krähte wie verrückt und der galizische Junge wurde freigelassen. Der Hahn von Barcelos ist seitdem
ein Symbol für Gerechtigkeit und Schicksal.

Naja, und da ich eben ein ziemlicher Häkchen-auf-der-Bucketlist-machen – Typ bin, wollte ich kurz mal auf einen Kaffee im geschichtsträchtigen Barcelos
vorbeischauen. Was uns an jenem Donnerstagmorgen dort wirklich erwartete, war einsame Spitze und ein wundervoller Start in den Minho-Trip. Gibt es in Barcelos doch tatsächlich den größten
Wochenmarkt Portugals, den Feira de Barcelos. Diesen Markt umfasst ca. 150.000 m² und ihr könnt ihn jeden Donnerstag am Campo da República inmitten der Stadt finden. Im Grunde müsst ihr ihn erst
gar nicht suchen denn er springt einen förmlich an, wenn man durch die Stadt fährt oder spaziert. Unmengen an leckerem und frischen Obst und Gemüse gab es da, sowie schreiende Markt-Omis, die mir
ihre selbstgebackenen Leckereien andrehen wollten und es natürlich schafften (was nicht schwer war, denn ich bin ein schnell zu beeindruckendes alias leichtes Ziel). Aber auch Krimskrams,
Souvenirs (gaaanz viele Barcelos-Hähne), Pflanzen und Tiere erwarteten uns. Letzteres dürfte ungewohnt und leicht verstörend für unsereiner sein – sind wir Tiermärkte ja nun doch nicht wirklich
vom heimischen Land gewöhnt. Dennoch waren Käfige gefüllt mit sich übereinander häufenden Küken, Babywelpen zusammengepfercht in kleinen Kartons und scharenweise Kaninchen in kümmerlichen
Schachteln leider die Wahrheit und meine Euphorie verflog ein bisschen.
Deswegen ging‘s weiter über den Campo da República zur Templo do Senhor Bom Jesus da Cruz. Dies ist eine beeindruckende Kirche, für dessen barocken Stil der
portugiesische Architekt João Antunes ab dem Jahr 1704 verantwortlich zeichnete. Der geschickte Mix aus Granit und Kalk ist typisch für die Minho-Region. Wir sind diesem Stil auf dem weiteren
Trip noch oft begegnet.
Nach einem Spaziergang durch die Innenstadt und über den Platz Largo da Porta Nova hat man auch schon einen guten ersten Eindruck über Barcelos gewonnen. Wer ein
wenig mehr Zeit mitbringt, kann noch die Igreja Matriz abchecken. Ansonsten geht es auf in die nächste Minho-Stadt.
Mein Tipp: Auf dem Markt von Barcelos lässt es sich recht gut feilschen. Wer mag, kann hier seine Verhandlungskünste perfektionieren und gleichzeitig ein
bisschen mit den Marktfrauen herumscherzen. Der erste Preis, der genannt wird, ist meistens der
wir-nennen-mal-die-Obergrenze-und-schauen-ob-wir-die-Touristen-dazu-bringen-können-diesen-abartig-hohen-Betrag-zu-zahlen – Preis. Traut euch ruhig, mit dem Preis ein wenig runter zu
gehen!
Café-Tipp in Barcelos: LM Criações Rua Dom Antonio Barroso 117-119
Restaurant-Tipp in Barcelos: Restaurante A Vicentina, Rua Dom Antonio Barroso 87
Im Teil 4 geht's nach BRAGA, dem religiösen Zentrum Portugals !
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